Das Rennen

Wie alles anfing ...

Für alle, die's noch nicht wissen: Es handelt sich bei den 24 Stunden von Le Mans um ein Sportwagenrennen, und zwar um das älteste und größte Rennen dieser Art weltweit. Aber nur von einem Rennen zu sprechen, wäre zu wenig, denn mit der Woodstock-ähnlichen Atmosphäre, die sich da alljährlich im Département Sarthe entwickelt, kommt die Bezeichnung Festival der Sache wohl deutlich näher.

Die 1. Ausgabe der 24 Stunden von Le Mans fand bereits 1923 statt. Die Idee war, durch ein Rennen, welches auch nachts weiterlief, die Zuverlässigkeit der Autos zu testen. Dabei ging es nicht nur um die Motoren, sondern auch um Zubehörteile wie zum Beispiel die Lichter der Fahrzeuge, deren Entwicklung ja damals noch in den Kinderschuhen steckte. Daran hat sich im Prinzip bis heute nicht allzu viel geändert, denn neben der Schnelligkeit bestimmt noch immer die Zuverlässigkeit den Rennverlauf ganz entscheidend (obwohl die Lichter jetzt in der Regel keine große Rolle mehr spielen...). In der Anfangszeit mussten die Fahrer bei den Boxenstopps ihre Wagen übrigens noch selbst betanken und auch die Reifen wechseln.

Im Jahr 1925 gab es zum ersten Mal den "Le Mans Start" der bis zu seiner Abschaffung im Jahr 1969 ein Markenzeichen des Rennens war: Die Fahrzeuge wurde vor den Boxen aufgereiht und die Fahrer mussten von der gegenüberliegenden Seite zu ihren Autos sprinten und diese selbst starten.

Vorkriegsjahre - Die "Bentley Boys"

Die Vorkriegsjahre wurden von Herstellern wie Bugatti, Alfa Romeo und Bentley dominiert. Insbesondere die Siegesserie der sogenannten "Bentley Boys" in den Jahren 1927 bis 1930 sorgte für viel britisches Interesse an diesem Rennen. Daran hat sich bis heute nicht viel geändert, noch immer stellen die Briten das mit Abstand größte ausländische Zuschauerkontingent, und es kursiert nicht umsonst das Bonmot "Le Mans is a british race, conveniently held in France". Die Bentley Boys waren eine Gruppe reicher britischer Automobilisten, die sich die Zeit in den 20er-Jahren mit Sportwagenrennen vertrieben. Als das Unternehmen Bentley 1925 vor dem Bankrott stand, kaufte Woolf Barnato, einer der Bentley Boys, kurzerhand die Firma, um sie am Leben zu erhalten und um die Bentley-Rennwagen weiter fahren zu können. Die Bentley-Rennwagen zeichneten sich durch großvolumige Motoren und hohes Gewicht aus. Der schärfste Rivale dieser Zeit, Ettore Bugatti, bezeichnete sie einmal spöttisch als die "schnellsten Lastwagen der Welt".

Auf die britische Siegesserie folgte eine italienische Ära: Mit dem legendären Alfa Romeo 8C gewannen Fahrer wie Tazio Nuvolari, Raymond Sommer und Luigi Chinetti 4 Jahre hintereinander von 1931 bis 1934. Im Jahr 1936 wurde das Rennen dann erstmals abgesagt, denn Frankreich wurde von Unruhen und Streiks heimgesucht. Ausgelöst durch den Spanischen Bürgerkrieg kam auch die Industrie in Frankreich fast zum Stillstand und ca. fünf Millionen Werktätige befanden sich im Sommer 1936 im Ausstand. Von 1940 bis 1948 gab es dann aufgrund des zweiten Weltkrieges und der Folgen ebenfalls keine Rennen in Le Mans.

Nach dem Krieg - Jaguar, Mercedes, Ferrari - Die Katastrophe von 1955

Nach Wiederaufnahme der Rennen im Jahr 1949 waren es zunächst Marken wie Ferrari, Mercedes und Jaguar, die den Ton angaben. Le Mans ist in dieser Zeit leider auch durch den größten Unfall in der Geschichte des Motorsports bekannt geworden. Während des Rennens im Jahr 1955 touchierte der Werks-Mercedes des Franzosen Pierre Levegh auf der Start- und Zielgeraden den Austin Healey von Lance Macklin. Levegh selbst wurde, wie spätere Dokumentationen aufgeklärt haben, zu diesem Manöver gezwungen weil ihn wiederum der spätere Sieger des Rennen, der Engländer Mike Hawthorn, abgedrängt hatte. Levegh's Mercedes hob ab und flog in die Zuschauerränge, dabei wurden er selbst und über 80 Zuschauer getötet und es gab Hunderte von Verletzten. Dieser Unfall hatte weltweit große Auswirkungen auf den Motorsport, so sind z.B. in der Schweiz bis zum heutigen Tag Rundstreckenrennen verboten. Nach dieser Katastrophe zog sich Mercedes Benz aus dem Motorsport zurück, und es dauerte über 30 Jahre, bis man die Autos mit dem Stern wieder in Le Mans am Start sah.

Die 60er Jahre: Ford gegen Ferrari

1962 wollte Henry Ford II in die internationale Sportwagenszene einsteigen, weil er sich von dem zu jener Zeit immer populärer werdenden Langstreckenrennen in Le Mans einen hohen Werbewert für die eigenen Autos versprach. Damals galt noch das Motto "Win on Sunday, sell on Monday.". Um möglichst schnell siegfähig zu sein, wollte Ford einfach die Firma Ferrari komplett kaufen und die ersten Verhandlungen verliefen vielversprechend. Allerdings überlegte es sich Enzo Ferrari dann doch in letzter Minute anders. Ziemlich erbost und quasi als Vergeltung beschloss Henry Ford, ein eigenes Sportprogramm aufzubauen um Ferrari bei den 24 Stunden von Le Mans zu schlagen.

Eigens zu diesem Zweck wurde der legendäre Ford GT40 entwickelt. Nach zwei erfolglosen Versuchen in den Jahren 1964 und 1965 gelang 1966 endlich der ersehnte Sieg gegen Ferrari. Henry Ford II reiste höchstpersönlich nach Frankreich, um seine Autos zu einem fotogenen 1-2-3 Ziel-Einlauf zu arrangieren. In der Folge erzielte Ford noch 3 weitere Siege mit dem GT40.

1969 gab es das knappste Le Mans Finish aller Zeiten, mit gerade mal 100 Metern Abstand zwischen dem siegreichen Ford GT40 von Jacky Ickx und Jackie Oliver vor dem Porsche 908 von Hermann und Larrousse. Das gleiche Jahr bedeutet aber auch das Ende des berühmten Le-Mans-Starts. Wie viele seiner Kollegen fand der Belgier Jacky Ickx diesen Start zu gefährlich und bummelte demonstrativ langsam zu seinem Rennwagen. Er kam so zwar erst als letzter vom Start weg, gewann aber trotzdem. Seitdem gibt es eine Einführungsrunde mit anschließendem fliegendem Start.

Die 70er Jahre: Matra, Renault und Porsche

In den 70er-Jahren waren zur Freude der französischen Zuschauer einheimische Autos sehr erfolgreich, mit 3 Matra-Siegen in Folge von 1972 bis 1974 (mit dem Lokalmatador Henri Pescarolo) sowie einem Renault-Sieg 1978. Im Jahr 1972 schaffte es der Engländer Graham Hill, sich als erster und bisher einziger Fahrer sich die sogenannte Triple-Crown des Motorsports aufzusetzen: Dazu muss ein Fahrer in Indianapolis, Monaco und Le Mans gewinnen.

Im gleichen Jahrzehnt nahm auch die Erfolgsstory von Porsche in Le Mans ihren Anfang. Und ab 1977 durften die Teams 3 Fahrer pro Auto einsetzen, bis dahin waren nur 2 Piloten erlaubt.

Deutsche Dominanz

Der erfolgreichste Hersteller in den letzten 5 Jahrzehnten ist Porsche mit insgesamt 19 Le-Mans-Gesamtsiegen zwischen 1970 und 2017, angefangen hat es mit dem legendären Porsche 917. Dicht dahinter liegt eine weitere deutsche Marke, Audi, mit 13 Siegen zwischen 2000 und 2014. Bemerkenswert aus deutscher Sicht waren vor allem die Jahre 2014 und 2015, als ein großer Konzern (Volkswagen) zwei seiner Marken gegeneinander im Kampf um den Gesamtsieg antreten ließ: Porsche und Audi.

Erfolgreichster Fahrer für die Stuttgarter ist Jackie Ickx, der alleine 4 seiner 6 Le-Mans-Siege mit Porsche-Fahrzeugen errang. Gleichzeitig produzierte Porsche den wohl langlebigsten Sportwagen in der Le Mans Geschichte, den Typ 956/962, mit dem das Werk, aber auch einige Privatteams von 1982 bis 1987 in Serie gewannen, ein weiterer Sieg kam 1994 dazu. Mercedes (1989) und Jaguar (1988, 1990) polierten zwischenzeitlich mit einem bzw. zwei Siegen früheren Glanz wieder auf. Ein ähnlich langlebiges Fahrzeug war der Audi R8, mit dem die Ingolstädter zwischen 2000 und 2005 insgesamt 5 Siege erzielten.

1993 gab es einen großen Einschnitt: Die damalige, auf dem Gruppe C-Reglement basierende Sportwagenweltmeisterschaft, wurde eingestellt und der Veranstalter in Le Mans (A.C.O.) war ab sofort auf sich allein gestellt und entwickelte sein eigenes Reglement. Der Marketingwert des Rennens war zu dieser Zeit aber bereits so hoch, das die Autowerke dem Veranstalter zunächst weiterhin die Treue hielten: Porsche, Toyota, später auch BMW und Mercedes waren in den 90er-Jahren dabei und es wurden komplette Autos nur für dieses eine Rennen im Jahr Jahr und nach diesem speziellen Reglement entwickelt.

1999 gab es das letzte große Duell zwischen Toyota, BMW und Mercedes um den Gesamtsieg, bevor diese Werke dann alle in die Formel 1 wechselten. Danach wurde es von 2000 bis 2006 etwas monoton. In dieser Zeit dominierte der VAG Konzern mit seinen Marken Audi (5 Siege) und Bentley (1 Sieg) ohne ernsthafte Konkurrenz das Geschehen.

Die Neuzeit - Diesel und Hybrid - Die Werke kehren zurück

Nach der Rückkehr von Peugeot im Jahr 2007 sah es dann bezüglich der Spannung wieder deutlich besser aus. Im Jahr 2009 konnten sich die Franzosen gegen die Ingolstädter durchsetzen und im Jahr 2011 erlebten wir eines der knappsten Ergebnisse aller Zeiten, als der siegreiche Audi mit gerade mal 13 Sekunden Vorsprung vor dem Zweitplatzierten Peugeot durchs Ziel ging. Leider verschwand Peugeot dann Anfang 2012 aus wirtschaftlichen Gründen von der Bildfläche, aber zeitgleich engagierte sich das Toyota-Werk erneut - man hatte mit Le Mans immer noch eine Rechnung offen.

Nachdem Audi bereits seit 2006 in Le Mans mit Dieselfahrzeugen unterwegs war (Peugeot setzte ab 2007 auch einen Diesel ein) , kam im Jahr 2011 eine weitere, zumindest für die Rennstrecke neue Technologie zum Einsatz: Hybrid. Vorreiter war wieder einmal Audi, die im Jahre 2012 mit 4 Fahrzeugen antraten: 2 Diesel-Hybrid und 2 konventionelle Diesel-Renner. Man wollte festzustellen, welches Konzept das bessere war: Der Hybrid siegte deutlich. Seit dem Jahr 2012 gibt es mit der World Endurance Championship (WEC) wieder eine von der FIA sanktionierte Sportwagenweltmeisterschaft.

Ab 2014 war auch Porsche wieder dabei und konnte von 2015 bis 2017 prompt 3 Gesamtsiege feiern. 2015 kam Nissan dazu, die sich allerdings nach einer katastrophalen Vorstellung sofort wieder verabschiedeten. Nach dem Rückzug von Audi (2016) und Porsche (2017) war von 2018 - 2022 nur noch Toyota als großer Hersteller in der Top-Kategorie aktiv. Im Jahr 2021 wurde das Hypercar-Reglement eingeführt und dies erweist sich derzeit als großer Erfolg. Nach eher mühseligen Start kommt es seit 2023 zu einer regelrechten Herstellerschwemme, im Jahr 2024 waren 9 verschiedene Marken in der Topkategorie am Start.

Die Fahrer

Hermann Lang, Phil Hill, Bruce McLaren, Jacky Ickx, Graham Hill, Jochen Rindt, in der Siegerliste finden sich viele große Namen, vor allem in den 60er- und 70er-Jahren, als es für Grand-Prix-Rennfahrer durchaus noch üblich war, zusätzlich Sportwagenrennen zu bestreiten. Dies hat sich in den letzten 4 Jahrzehnten geändert, denn im Zeitalter der Exklusiv-Verträge sowie häufiger Überschneidungen mit dem Formel-1-Kalender sieht man leider nur noch selten aktive Grand Prix Fahrer in Le Mans - Nico Hülkenberg (2015) und Fernando Alonso (2018) waren Ausnahmen.

Das Rennen in Le Mans bringt aber auch regelmäßig talentierte Nachwuchspiloten ins Rampenlicht: Fahrer wie Michael Schumacher, Mark Webber, David Coulthard, Alan McNish und Alexander Wurz haben sich in Le Mans schon vor ihrem Einstieg in die Formel 1 erste Lorbeeren verdient, Alexander Wurz wurde 1996 mit 22 Jahren der jüngste Le Mans Sieger aller Zeiten. Rekordhalter bei den Gesamtsiegen ist zurzeit der Däne Tom Kristensen mit 9 Gesamtsiegen, gefolgt von Jacky Ickx, Belgien, mit 6 und Derek Bell, England, Frank Biela, Deutschland und Emanuele Pirro, Italien mit je 5 Siegen.

Für professionelle Rennfahrer sind Le Mans und die Sportwagenweltmeisterschaft eine der attraktivsten Serien: Über 50 Piloten verdienten z.B. im Jahr 2015 bei den Werksteams der Protoytpen- und GTE-Klasse gutes Geld. Das sind eine Menge mehr Fahrer, als in anderen Serien wie z. B. der Formel 1. Zwar erhält niemand die verrückten Summen, die einem Hamilton oder Verstappen in der F1 gezahlt werden, aber hohe 6-stellige Jahresgehälter sind ja auch nicht zu verachten.

Aussicht

Le Mans ist nach wie vor das unumstrittene, weltweite Highlight jeder Sportwagensaison. Der Gewinn der Langstreckenweltmeisterschaft findet in der Öffentlichkeit bei weitem nicht die Beachtung wie ein Gesamtsieg in Le Mans - es wird auch künftig das dominierende Rennen sein. Und über 300.000 Zuschauer sprechen eine deutliche Sprache!


Die Strecke

Das derzeitige Streckenlayout mit einer Gesamtlänge von 13,629 km

Le Mans ist einer der letzten Straßenrennkurse der Welt, der größte Teil der Strecke wird außerhalb der Rennen vom normalen Verkehr benutzt. Allerdings hat sich die Strecke im Laufe der Jahre deutlich verändert. Der ursprüngliche, 1923 benutze Kurs war 17,2 km lang und führte bis in den Vorort Pontlieue, in dem es eine Haarnadelkurve gab, die wiederum auf die lange gerade Landstraße in Richtung Mulsanne führte. Bereits 2 Jahre später, im Jahr 1927, wurde diese Haarnadelkurve auf Bitten der Anwohner nicht mehr benutzt, es entstand statt dessen eine Abkürzung mit 2 Kurven und die neue Streckenlänge betrug 16,34 km.

Bis 1932 blieb die Strecke dann unverändert, bevor der Veranstalter A.C.O. (Automobile Club de L'Ouest) zwischen der Start-Ziel-Geraden und dem Anfang der Hunaudieres weiteres Land erwarb. Dieser Teil der Strecke wurde komplett neu gestaltet, die Kurven "Esses" und "Terte Rouge" entstanden. Im Jahr 1955 wurde als Reaktion auf den schrecklichen Unfall mit über 80 Toten die Start-Ziel-Gerade erheblich verbreitert.

1965 wurde der zusätzliche "Circuit Bugatti" als permanente Rennstrecke an den Kurs angebunden, dieser wird jedoch überwiegend nur für lokale Rennen benutzt.

1967: Anfahrt zu den "Esses"

Im Laufe der Jahre wurden die Fahrzeuge immer schneller und als Reaktion darauf wurde im Bereich des Boxeneinganges 1968 die "Ford Schikane" gebaut. 1972 erwarb der A.C.O. erneut zusätzliches Land und gestaltete den Bereich zwischen Arnage und der Ford Schikane vollständig neu. Die Porsche Kurven entstanden und die Streckenlänge betrug danach 13,64 km, daran hat sich bis heute nicht viel geändert. 1987 wurde die schnelle Dunlop Kurve am Ende der Start-Ziel-Geraden durch eine Schikane entschärft.

1986: Die alte Boxenanlage aus der Nachkriegszeit

Am deutlichsten änderte sich der Streckenverlauf im Jahr 1990: Auf Druck der FIA als oberster Institution des Motorsports mussten die Veranstalter in die bis dahin längste Gerade der Welt 2 Schikanen einbauen, weil laut neuer Bestimmung keine Gerade von mehr als 2 km Länge zulässig war. Der A.C.O wehrte sich zwar lange dagegen, aber als damit gedroht wurde, dem Rennen jeglichen offiziellen Status und potentiellen Teilnehmern die Lizenzen zu entziehen, gab man nach. Nicht nur der Charakter der Rennstrecke änderte sich, auch die Autos waren betroffen: War bis dahin die Höchstgeschwindigkeit ein wichtiges Thema, so stand jetzt der nötige Abtrieb im Vordergrund. Die Topspeeds, bis dahin bei knapp über 400 km/h angekommen, sanken um 30-40 kmh/h, die Rundenzeiten stiegen um 12-15 Sekunden. Lag die Pole Position Zeit 1989 noch bei 3:15 Min, so stieg sie für das Jahr 1990 auf 3:27 Min.

Im Jahr 1991 ersetzte der A.C.O. die alte, noch aus der Nachkriegszeit datierte Boxenanlage durch einen ziemlich monströsen Bau, in dessen obere Stockwerke sich nun auch ein großes Presszentrum befindet. Vorbei war nun die Zeit, in denen die Teams in Zelten hinter der Boxenanlage an den Wagen schrauben mussten, jetzt gibt es Garagen für alle. Die ursprüngliche Kapazität dieser neuen Anlage betrug 50 Boxen, diese wurde in den nächsten Jahren sukzessive auf den heutigen Stand von 62 Boxen ausgebaut.

1991 wurde eine neue Boxenanlage mit Garagen und Pressezentrum errichtet

Einen weiteren größeren Umbau gab es 2002, als der Abschnitt zwischen der Dunlopbrücke und Tertre Rouge komplett umgebaut wurde. Es kam eine neue Schikane hinzu und die Strecke wurde etwas länger. Die bislang letzte größere Änderung gab es 2007, die Tertre Rouge wurde leicht modifiziert und ist seitdem schneller.

2008: Von der Dunlop-Kurve zur Dunlop-Schikane, dann die Dunlop Brücke und weiter zu den "Esses"

In den letzten Jahren beschränkte sich der Veranstalter im Wesentlichen auf die Vergrößerung der Auslaufzonen in einigen Streckenabschnitten.

Die Bemühungen, die Strecke an die immer schneller werdenden Fahrzeuge anzupassen, haben in Le Mans ihre natürlichen Grenzen, da dem A.C.O. das Gelände nur teilweise gehört und der größte Teil immer noch aus öffentlichen Straßen besteht. Seit Jahren wird deshalb der umgekehrte Weg probiert: Durch zusätzliches Gewicht und Leistungsreduzierung bei den Fahrzeugen wird versucht, die Rundenzeiten im Bereich von 3:30 Min. zu halten, eine Rundenzeit, die nach Einschätzung des A.C.O. dem derzeitigen Streckenstandard in Sachen Sicherheit entsprechen soll. Dieses Bemühen war allerdings nicht immer von Erfolg gekrönt: Im Training der 24 Std. von Le Mans 2017 fuhr Kamui Kobayashi eine Zeit von 3:14,791 Minuten! Durch die Einführung des neuen Hypercar-Reglements mit deutlich leistungsreduzierten Motoren stiegen die Rundenzeiten wieder, im Jahr 2023 lagen sie bei 3:25 Minuten.

2008: Von der Dunlop-Brücke über die Esses zur Tertre Rouge - der Abzweig nach rechts bindet den "Circuit Bugatti" an.