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Die Strecke
Das derzeitige Streckenlayout mit einer Gesamtlänge von 13,629 km
Le Mans ist einer der letzten Straßenrennkurse der Welt, der größte Teil der Strecke wird außerhalb der Rennen vom normalen Verkehr benutzt. Allerdings hat sich die Strecke im Laufe der Jahre deutlich verändert. Der ursprüngliche, 1923 benutze Kurs war 17,2 km lang und führte bis in den Vorort Pontlieue, in dem es eine Haarnadelkurve gab, die wiederum auf die lange gerade Landstraße in Richtung Mulsanne führte. Bereits 2 Jahre später, im Jahr 1927, wurde diese Haarnadelkurve auf Bitten der Anwohner nicht mehr benutzt, es entstand statt dessen eine Abkürzung mit 2 Kurven und die neue Streckenlänge betrug 16,34 km.
Bis 1932 blieb die Strecke dann unverändert, bevor der Veranstalter A.C.O. (Automobile Club de L'Ouest) zwischen der Start-Ziel-Geraden und dem Anfang der Hunaudieres weiteres Land erwarb. Dieser Teil der Strecke wurde komplett neu gestaltet, die Kurven "Esses" und "Terte Rouge" entstanden. Im Jahr 1955 wurde als Reaktion auf den schrecklichen Unfall mit über 80 Toten die Start-Ziel-Gerade erheblich verbreitert.
1965 wurde der zusätzliche "Circuit Bugatti" als permanente Rennstrecke an den Kurs angebunden, dieser wird jedoch überwiegend nur für lokale Rennen benutzt.
1967: Anfahrt zu den "Esses"
Im Laufe der Jahre wurden die Fahrzeuge immer schneller und als Reaktion darauf wurde im Bereich des Boxeneinganges 1968 die "Ford Schikane" gebaut. 1972 erwarb der A.C.O. erneut zusätzliches Land und gestaltete den Bereich zwischen Arnage und der Ford Schikane vollständig neu. Die Porsche Kurven entstanden und die Streckenlänge betrug danach 13,64 km, daran hat sich bis heute nicht viel geändert. 1987 wurde die schnelle Dunlop Kurve am Ende der Start-Ziel-Geraden durch eine Schikane entschärft.
1986: Die alte Boxenanlage aus der Nachkriegszeit
Am deutlichsten änderte sich der Streckenverlauf im Jahr 1990: Auf Druck der FIA als oberster Institution des Motorsports mussten die Veranstalter in die bis dahin längste Gerade der Welt 2 Schikanen einbauen, weil laut neuer Bestimmung keine Gerade von mehr als 2 km Länge zulässig war. Der A.C.O wehrte sich zwar lange dagegen, aber als damit gedroht wurde, dem Rennen jeglichen offiziellen Status und potentiellen Teilnehmern die Lizenzen zu entziehen, gab man nach. Nicht nur der Charakter der Rennstrecke änderte sich, auch die Autos waren betroffen: War bis dahin die Höchstgeschwindigkeit ein wichtiges Thema, so stand jetzt der nötige Abtrieb im Vordergrund. Die Topspeeds, bis dahin bei knapp über 400 km/h angekommen, sanken um 30-40 kmh/h, die Rundenzeiten stiegen um 12-15 Sekunden. Lag die Pole Position Zeit 1989 noch bei 3:15 Min, so stieg sie für das Jahr 1990 auf 3:27 Min.
Im Jahr 1991 ersetzte der A.C.O. die alte, noch aus der Nachkriegszeit datierte Boxenanlage durch einen ziemlich monströsen Bau, in dessen obere Stockwerke sich nun auch ein großes Presszentrum befindet. Vorbei war nun die Zeit, in denen die Teams in Zelten hinter der Boxenanlage an den Wagen schrauben mussten, jetzt gibt es Garagen für alle. Die ursprüngliche Kapazität dieser neuen Anlage betrug 50 Boxen, diese wurde in den nächsten Jahren sukzessive auf den heutigen Stand von 62 Boxen ausgebaut.
1991 wurde eine neue Boxenanlage mit Garagen und Pressezentrum errichtet
Einen weiteren größeren Umbau gab es 2002, als der Abschnitt zwischen der Dunlopbrücke und Tertre Rouge komplett umgebaut wurde. Es kam eine neue Schikane hinzu und die Strecke wurde etwas länger. Die bislang letzte größere Änderung gab es 2007, die Tertre Rouge wurde leicht modifiziert und ist seitdem schneller.
2008: Von der Dunlop-Kurve zur Dunlop-Schikane, dann die Dunlop Brücke und weiter zu den "Esses"
In den letzten Jahren beschränkte sich der Veranstalter im Wesentlichen auf die Vergrößerung der Auslaufzonen in einigen Streckenabschnitten.
Die Bemühungen, die Strecke an die immer schneller werdenden Fahrzeuge anzupassen, haben in Le Mans ihre natürlichen Grenzen, da dem A.C.O. das Gelände nur teilweise gehört und der größte Teil immer noch aus öffentlichen Straßen besteht. Seit Jahren wird deshalb der umgekehrte Weg probiert: Durch zusätzliches Gewicht und Leistungsreduzierung bei den Fahrzeugen wird versucht, die Rundenzeiten im Bereich von 3:30 Min. zu halten, eine Rundenzeit, die nach Einschätzung des A.C.O. dem derzeitigen Streckenstandard in Sachen Sicherheit entsprechen soll. Dieses Bemühen war allerdings nicht immer von Erfolg gekrönt: Im Training der 24 Std. von Le Mans 2017 fuhr Kamui Kobayashi eine Zeit von 3:14,791 Minuten! Durch die Einführung des neuen Hypercar-Reglements mit deutlich leistungsreduzierten Motoren stiegen die Rundenzeiten wieder, im Jahr 2023 lagen sie bei 3:25 Minuten.