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Team LeMansZone
Über uns
Beim Surfen durchs WWW fällt auf, dass es zwar etliche Websiten zu den 24 Stunden von Le Mans gibt, sowohl über das Rennen als auch über die Renn-Teams. Auch die meisten Rennfahrer haben eine Homepage. Aber was ist mit den vielen Zuschauern, für die das Zelten und die Partys an der Rennstrecke mindestens genauso wichtig sind wie das Rennen selbst? Bei Internet-Recherchen stößt man nur auf wenige Fan-Webseiten, die meisten davon in englischer Sprache. Damit auch der deutschsprachige Raum etwas zu bieten hat, haben wir uns entschlossen, diese Informationslücke hiermit zu schließen!
Es war einmal...
Im Jahr 1984 saßen wir zu dritt in Köln, tranken Bier und schmiedeten Pläne. Allesamt sehr motorsportbegeistert, fanden wir, dass es höchste Zeit wäre, einem der berühmtesten Rennen der Welt einen Besuch abzustatten. Ein kurzer Anruf (ich weiß nicht mehr wo...) ergab einen Termin im Juni und so lief dann schon ab Mai die Planung auf vollen Touren: Die Campingplatzausrüstung wurde zusammengestellt, der Einkaufszettel erarbeitet und ein Auto für die 720 km lange Fahrt wurde organisiert. Eine Woche vor dem vermeintlichen Termin saßen wir dann um 18.05 Uhr vor der Sportschau und gezeigt wurde ... der Start der 24 Stunden von Le Mans. Wir hatten uns doch tatsächlich um 1 Woche vertan! Gott sei Dank hat damals niemand ein Foto von unseren Gesichtern gemacht...
Ein Jahr später waren wir dann erheblich besser vorbereitet. Nachdem wir an mindestens 5 verschiedenen Stellen (Für die jüngeren Leser: Damals gab's noch kein WWW) telefonisch und schriftlich Auskünfte über den Termin eingeholt hatten, die erfreulicherweise auch alle übereinstimmten, ging's am dann endlich los. Damals war das Leben noch einfach: Man konnte einfach vor Ort auftauchen, sich am Eingang eine Zeltplatzkarte kaufen und auf dem Zeltplatz dann soviel Platz belegen, wie man wollte. Einmal da, (fast) immer da, das Rennen hat uns sofort fasziniert und so wurden wir Stammgäste. In der Folgezeit kamen immer mehr Freunde mit, über die Jahre verteilt waren mehr als 50 verschiedene Leute mit dabei.
Team LeMansZone 2010
Von 1985 bis heute - Was hat sich geändert?
Der Schreiber dieses Berichts ist normalerweise kein Fan von diesen "Früher war immer alles besser..."-Tiraden, aber hier muss ich jetzt doch mal eine Ausnahme machen: Früher war es in Le Mans viel besser! Zumindest aus Zuschauerperspektive, die Fahrer und Mechaniker denken da sicher anders...
OK, ich gebe zu, die Zeltplätze waren damals ein einziges Chaos: 1985 gab es auf dem Zeltplatz "Houx Annexe" gerade mal gefühlte 1 bis 2 Toiletten für mehr als 1000 Leute. Niemand, der es nicht mit eigenen Augen gesehen hat, kann sich auch nur entfernt vorstellen, wie die angrenzende Wiese nach 2 bis 3 Tagen aussah... und Container mit Duschen waren bis dahin in diesem Teil der Welt anscheinend völlig unbekannt.
Aber an der Rennstrecke war es für uns deutlich besser: Wir werden nie wieder so nahe an der Piste stehen können wie damals - vorbei sind leider auch die Zeiten, in denen man noch völlig ungestört von irgendwelchen Fangzäunen ordentliche Fotos machen konnte, aber Sicherheit hat nun mal einen Preis. Vorbei sind auch die Zeiten, in denen man noch einfach an der Strecke auftauchen und sich ein Ticket für den Wunschzeltplatz kaufen konnte - kein monatelanges Nägelkauen beim Warten auf das Ergebnis der Campingplatzbuchung. Damals verdiente auch der Rummelplatz tatsächlich noch seinen Namen - mit dem Zelt fürs Preisboxen, den Striptease-Shows, den Schießbuden und Irta, der dicksten Frau der Welt.
Das beste Rennen
Schwer zu sagen, eigentlich haben wir in Le Mans viele spannende Rennen gesehen, aber diejenigen, die schon in den 80er-Jahren dabei waren, schwärmen noch heute von den Duellen zwischen Porsche, Jaguar und Mercedes. Ebenfalls spannend war es 1998 und 1999 mit der Schlacht zwischen Porsche, Mercedes, Toyota und BMW um den Gesamtsieg. Highlights der Neuzeit waren das Jahr 2011 mit gerade einmal 13.8 Sekunden Abstand zwischen dem siegreichen Audi und dem zweitplatzierten Peugeot sowie das Jahr 2023 mit dem Duell zwischen Toyota und Ferrari.
Schönstes Erlebnis
Da gab es mehrere, z.B. den Besuch in der Box von Kruse Motorsport im Jahr 2007. Team Manager und Ingenieur Kai Kruse nahm sich viel Zeit für uns, erklärte uns den Pescarolo-Judd LMP2 ausführlich und beantwortete geduldig alle unsere Fragen. Ein weiteres Highlight gab es im Jahr 2010, als nach dem Rennende das komplette Kruse-Schiller-Motorsport-Team mit Teambesitzer Hardy Schiller zu uns auf den Zeltplatz kam, um mit reichlich Bier die 1. Zielankunft des Teams zu feiern.
Le Mans 2010: Das KSM Team feiert mit uns
Tragödien
Die haben wir leider auch 2-mal miterlebt: 1986, als der Österreicher Jo Gartner im Kremer Porsche ums Lebens kam sowie im Jahr 2013, in dem der Däne Allan Simonsen in seinem Aston Martin tödlich verunglückte.
Team LeMansZone 2011
Ausblick
2023 war unser 37. Besuch bei den 24 Heures du Mans und ich bin sicher, viele weitere Reisen in das Department de la Sarthe werden noch folgen. Die Wenigsten von uns schauen sich das Rennen noch über die vollen 24 Stunden an, wir werden schließlich alle älter und da braucht man ein paar Stunden Schlaf in der Nacht. Aber die Begeisterung, insbesondere über diesen magischen Moment beim Start, bei dem mehr als 30.000 PS an dir vorbeiziehen, die ist immer noch ungebrochen.