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Die 24 Stunden von Le Mans 1989
Die Rückkehr der Silberpfeile
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Wie bereits im Vorjahr gewann das Auto das der Veranstalter, wohl in weiser Voraussicht, auf Werbeplakate und Eintrittskarten hatte drucken lassen.... Spaß beiseite, mit dem Erfolg der Sauber-Mercedes konnte nicht unbedingt gerechnet werden, denn in den letzten Jahren verliefen die Rennen in Le Mans immer katastrophal für die Schweizer. Seit 1985 brachte das Team kein einziges Auto ins Ziel! Dieses Jahr kam man mit 3 Autos und lief auf den Plätzen 1, 2 und 5 ein.
Allerdings stand das Engagement diesmal unter etwas anderen Vorzeichen als in früheren Jahren. Konnte man die meist blau oder schwarz lackierten Wagen der Jahre zuvor als Sauber-Fahrzeuge mit Mercedes-Werksunterstützung erkennen, so wurde beim Anblick der diesjährigen Autos klar, das sich die Verhältnisse wohl umgekehrt hatten: Die Autos waren im traditionellen Silbergrau von Mercedes lackiert und dort auf der Fronthaube, wo in der Regel das Wappen des Herstellers zu finden ist, prangte ein nicht allzu klein geratener, allseits bekannter Stern. 35 Jahre nach der Katastrophe von Le Mans waren die Silberpfeile zurückgekehrt!
Im Winter hatten sich A.C.O. und F.I.A. nicht auf ein gemeinsames Regelwerk einigen können und so zählte dieses Rennen nicht zur Sportwagenweltmeisterschaft. Aber das störte niemanden, mit Ausnahme von Porsche war die Beteiligung der Werke genauso stark wie im Vorjahr.
Jaguar erschien mit 3 Autos und war nach dem Vorjahressieg natürlich Favorit. Porsche hatte kein Werksteam gemeldet, die Marke war ausschließlich durch Privatteams vertreten, drei davon (Joest, Brun und Schuppan) allerdings mit Werksunterstützung. Der Schweizer Rennstallbesitzer Walter Brun brachte 5 (!) Porsche 962 zum Rennen, insgesamt gab es 16 (!) dieser Autos im Starterfeld.
Neuling im Feld der Prototypen war das Aston Martin-Werksteam, man brachte 2 wunderschöne Autos mit 6 Liter-V8 Motoren an den Start. 3 weitere Werksteams kamen aus Japan: Nissan, Toyota und Mazda.
Mercedes dominierte das Training, dabei wurde Jean-Louis Schlesser im Mercedes #62 auf der Hunnaudieres-Geraden mit 399 km/h gemessen, die Zweithöchste dort jemals gemessene Geschwindigkeit. Damals ahnten wir noch nicht, dass solche Werte ab 1990 der Vergangenheit angehören würden...
Vom Start weg entwickelte sich jedoch erstmal das gleiche Duell wie im Vorjahr: Jaguar gegen Porsche. Jaguar übernahm zunächst die Führung, zeitweise dicht gefolgt vom Porsche #9 des Joest-Teams mit Hans Joachim Stuck am Lenkrad. Der Sprecher von Radio Le Mans nannte dieses Auto aufgrund seiner Farbe immer nur "The Pink Porsche". Abwechselnd lag das Joest Team mit beiden Autos in Führung, dann wieder Jaguar und so ging es in die Nacht. Gegen morgen führte Jaguar, hatte aber schon 2 seiner 3 Autos durch Probleme mit der Technik verloren.
Um 6:30 Uhr morgens kam die Wende: Der führende Jaguar #1 hatte Getriebeprobleme und der folgende Reparaturstopp warf das Auto so weit zurück, das letztendlich nur noch ein 4. Platz blieb. Das Joest Team hatte auch seine Probleme, der "Pink Porsche" geriet beim Betanken 2-mal in Brand, wurde jedes Mal wieder gelöscht, sah anschließend aber etwas mitgenommen aus. Bei Radio Le Mans hieß das Auto jetzt "The Pink-Black-Porsche". Immerhin kam man noch auf Platz 3.
Und so übernahmen schließlich dann die Mercedes des Sauber Teams die Führung und gaben diese bis zum Rennende auch nicht mehr ab. Zunächst lagen #61 und #63 dicht beieinander und wechselten sich in der Führung ab. Als Mauro Baldi sich jedoch mit dem Mercedes #61 drehte und danach eine neue Fronthaube benötigte, donnerte Jochen Mass vorbei und gab die Führung nicht mehr ab.
Kurz vor Schluss gab es doch noch etwas Aufregung bei Sauber, weil der zweitplatzierte Wagen nur noch im 5. Gang fuhr. Aber bei so viel Hubraum und Vorsprung machte das nicht allzu viel aus, man verlor keine einzige Position. 37 Jahre nach dem letzten Mercedes Sieg kreuzte wieder ein Silberpfeil als Sieger die Ziellinie, die #63 mit Jochen Mass, Manuel Reuter und Stanley Dickens. Der 2. Platz ging an den Sauber-Mercedes #61, gefahren von Mauro Baldi, Kenny Acheson und Gianfranco Brancatelli. Der drittplatzierte Joest-Porsche wurde übrigens nur von 2 Piloten bewegt: Hans-Joachim Stuck und Bob Wollek.
Sauber-Mercedes gewann auch die Sportwagen-WM in diesem Jahr in überlegener Manier, denn der 5.0-Liter-V8-Turbo war das Ergebnis intensiver Entwicklungsarbeit im Bereich der Benzineinspritzung und führte das 1989 gültige Verbrauchsreglement ad adsurdum. Dieser Motor produzierte PS und Drehmoment in rauen Mengen, ohne dabei allzu viel Benzin zu schlucken. Den technologischen Entwicklungskapazitäten des Stuttgarter Konzerns hatte die Konkurrenz nichts entgegenzusetzen.
Team LeMansZone 1989
- Reinhard Brügger
- Thomas Fiebig
- Werner Kirchmann
- Christoph Kortmann
- Rainer Lippke
- Willi Meuter
- Norbert Neugebauer
- Martin Ott
- Rolf Sommer
Zeltplatz: Houx Annexe
Rennergebnis
- 1. PlatzJochen Mass, Manuel Reuter, Stanley Dickens, Sauber C9 - Mercedes Benz, Team Sauber - Mercedes
- 2. PlatzMauro Baldi, Kenny Acheson, Gianfranco Brancatelli, Sauber C9 - Mercedes Benz, Team Sauber - Mercedes
- 3. PlatzHans Joachim Stuck, Bob Wollek, Porsche 962 C, Joest Racing
Vollständige Ergebnisse der 24 Std. von Le Mans 1989 auf der Wikipedia-Website