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Team LeMansZone
Le Mans 2003 auf YouTube
- Official Review Part 1, 10:00 Min. (engl.)
- Official Review Part 2, 10:00 Min. (engl.)
- Official Review Part 3, 10:00 Min. (engl.)
- Official Review Part 4, 10:01 Min. (engl.)
- Official Review Part 5, 10:01 Min. (engl.)
- Official Review Part 6, 10:00 Min. (engl.)
- Official Review Part 7, 10:00 Min. (engl.)
- Official Review Part 8, 10:01 Min. (engl.)
- Official Review Part 9, 10:00 Min. (engl.)
- Official Review Part 10, 0:59 Min. (engl.)
Die 24 Stunden von Le Mans 2003
Die Bentley-Boys
Alle Fotos von 2003 - Zum Google Webalbum
Audi hat nun nach 3 Siegen in Folge den bisherigen Wander-Pokal endgültig nach Ingolstadt geholt und entschloss sich dieses Jahr werksseitig nicht teilzunehmen. Die Marketingpolitik spielte dabei mit Sicherheit eine große Rolle, dieses Jahr stand die VW-Tochter Bentley als Sieger im Drehbuch der VAG-Chefs. Das wurde dann mit typisch deutscher Gründlichkeit umgesetzt und inszeniert: es wurde ein glatter Start-Ziel-Doppelsieg der beiden teilnehmenden Bentleys.
Die Engländer wurden vom Team Joest, dem bisherigen Audi-Werk-Einsatzteam, logistisch und personell unterstützt. Die Bentley-Fahrermannschaft erhielt Verstärkung aus dem Kader der Ingolstädter: der Däne Tom Kristensen und der Italiener Rinaldo Capello wechselten für den Le Mans-Einsatz 2003 ins Team und fuhren den Bentley #7 zusammen mit dem Briten Guy Smith. Der zweite Wagen #8 wurde von Mark Blundell, David Brabham und Johnny Herbert gesteuert.
Audi unterstützte darüberhinaus 3 Privat-Teams mit dem bewährten Audi R8, in jedem der 3 Teams befand sich ein Audi-Werksfahrer hinter dem Lenkrad.
Was gab's sonst noch: Statt der geplanten 50 Teilnehmer gingen nur 49 Wagen in die Einführungsrunde, denn der von vielen britischen Enthusiasten mit Spannung erwartete Lister Storm LMP wurde bereits am Donnerstag bei einem Trainingsunfall irreparabel demoliert.
Cadillac trat in diesem Jahr nicht mehr an. Das auf 3 Jahre (2000 bis 2002) angelegte Programm der Mannschaft aus Detroit war ausgelaufen und wurde nicht verlängert. Da dieses Team nie wirkliche Akzente setzen konnte, wurde es auch nicht ernsthaft vermisst.
Das von der Technik her exotischste Fahrzeug war wohl der Reynard-Cosworth des amerikanischen Nasamax-Teams, das Auto wurde nämlich mit Bio-Ethanol betrieben. Damit war man zwar nicht sehr schnell, verfügte aber nach Aussagen des Teams über den umweltfreundlichsten und am besten riechenden Wagen des Starterfelds. Den guten Geruch gab es dann immerhin 17 Stunden lang, bevor sich der Cosworth-Motor verabschiedete.
Racing for Holland: Das vom holländischen Le Mans-Sieger Jan Lammers gegründete Team trat in diesem Jahr bereits zum 2. Mal in Le Mans an und erregte mit seinem schwarz-weißen, einer Zielflagge ähnlichen Auto-Design, einige Aufmerksamkeit. Statt einen Hauptsponsor zu finden, finanzierte das Team den Einsatz durch eine Vielzahl von Kleinsponsoren. Für 5.000 US-Dollar konnte ein "Kästchen" auf dem Dome-Judd des Teams für Werbung belegt werden, entweder in weiß auf schwarzem Hintergrund oder umgekehrt. Im Schlepptau dieses Teams etablierte sich eine große holländische Fangruppe in Le Mans, die sich passenderweise "Drinking for Holland" nennt. Mit Patrick und seinen holländischen Freunden hatten wir in den kommenden Jahren immer viel Spaß und feierten einige tolle Partys zusammen.
Ach, wie spannend hätte es werden können, wenn kein VAG-Auto am Start gewesen wäre: Der Kampf um den Titel "Best of the rest" zwischen dem Panoz #11 (Olivier Beretta, Gunnar Jeanette, Max Papis), dem Dome Judd # 15 (Jan Lammers, John Bosch, Andy Wallace) und dem Courage #13 (Jonathan Cochet, Stéphane Gregoire, Jean-Marc Gounon) ging bis in die letzte Runde, der Abstand vom 5. zum 6. Platz betrug nach 24 Stunden weniger als 10 Sekunden! Dieser 5. Platz war übrigens die beste Position, die ein Panoz je in Le Mans erreicht hat, vielleicht ein kleines Geschenk des Teams an den diesjährigen Ehrenstarter und ALMS-Gründer Don Panoz.
Bentley #7 lag vom Anfang bis Ende an der Spitze, die Teamkollegen im #8 Bentley aufgrund einiger Probleme bei Rennende 2 Runden dahinter. Für "Danish dynamite" Tom Kristensen war es nun der 4. Sieg in Folge, sein 5. Sieg insgesamt. Damit hat er jetzt mit der Le Mans-Legende Derek Bell gleichgezogen und ist nur noch einen Sieg vom Rekord des 6-maligen Siegers und Le Mans-Ehrenbürgers Jacky Ickx entfernt. Aber die Einstellung dieses Rekords steht vermutlich schon im VAG-Drehbuch fürs nächste Jahr, Audi will ja 2004 wieder werksseitig teilnehmen...
Von den Privat-Audis kamen übrigens nur 2 der 3 Wagen ins Ziel, denn bereits nach ca. 2 Stunden Renndauer blieb Frank Biela im Audi #10 des Audi Sport UK-Teams ohne Sprit auf der Strecke liegen. Mit seinem Audi R8 in der 2003-er Spezifikation waren 15 Runden mit einer Tankfüllung möglich, Biela befand sich aber bereits in Runde 16, als er bei Arnage ausrollte. Über die Ursache kursierten während und nach dem Rennen die verschiedensten Gerüchte und Aussagen. Ob Biela den Tankstopp verpennt hat, von einem anderen Auto an der Einfahrt in die Boxen gehindert wurde oder aber das UK-Team versuchte, aus jeder Tankfüllung eine weitere Runde herauszuholen (was im Laufe von 24 Stunden einen großen Vorteil gebracht hätte) wird wohl ein gutgehütetes Geheimnis aller Beteiligten bleiben. Der fiktive Titel "Idiot des Wochenendes" war damit aber schon lange vor Rennschluss fest vergeben. Ein bisschen typisch britischen Humor bewies das Team, die Leuchttafel vor der Box des Teams zeigte bis zum Rennende ein nettes "Bye Bye" für die Zuschauer.
In der letzten Runde formierten sich die Bentleys zum fotogenen Paarlauf für die Zielankunft. Den englischen Fans war's völlig egal dass es sich um VAG-Autos mit Audi-Motor handelte, es stand "Bentley" drauf und die Wagen waren ja im klassischen "british racing green" lackiert. Union Jacks wurden geschwungen, lauthals die britische Nationalhymne gesungen und bei uns wurden Erinnerungen an die Jaguar-Siege 1988 und 1990 wach.
Auf den Plätzen 3 und 4 folgten die beiden verbliebenen Privat-Audis, das war wohl auch so eingeplant, lediglich die Benzin-Panne des Audi-UK-Teams brachte das Skript ein klein wenig durcheinander. Aus dem, von vielen Fans erhofften, Duell zwischen den Werks-Bentleys und den Privat-Audis wurde jedenfalls nichts, der Leistungsunterschied war dann doch zu groß. Und, was sagte Rinaldo Capello vor dem Rennen in einem Interview?: "Le Mans kann man nur gewinnen, wenn man zusammen mit Tom Kristensen in einem Team fährt."
Team LeMansZone 2003
- Georg Dannewald
- Ihno Goldenstein
- Werner Kirchmann
- Gernot Krebs
- Andreas Lörzer
- Rolf Sommer
Zeltplatz: Expo
Rennergebnis
- 1. PlatzRinaldo Capello, Tom Kristensen, Guy Smith, Bentley EXP Speed 8, Team Bentley
- 2. PlatzMark Blundell, David Brabham, Johnny Herbert, Bentley EXP Speed 8, Team Bentley
- 3. PlatzJ.J. Lehto, Emanuele Pirro, Stefan Johansson, Audi R8, Champion Racing
Vollständige Ergebnisse der 24 Std. von Le Mans 2003 auf der Wikipedia-Website
Der siegreiche Bentley EXP Speed 8 auf der Wikipedia-Website